Heimatverein Hohenziatz e.V.
Heimatverein Hohenziatz e.V.

Projektskizze Rettung und Sanierung der Postmeilensteine

 

Im Jahr 2024 sollte die Straße zwischen Möckern und Hohenziatz saniert werden. Diese wird hierbei auch verbreitert. Damit war die Entfernung der zurzeit direkt an der Straße stehenden sogenannten Postsäule unumgänglich. Nun könnte man ja sagen, ein Stein ist ein Stein, was soll`s. Jedoch hat dieser Stein eine tiefgehende Bedeutung für unsere Region und so sieht sich der Heimatverein Hohenziatz e.V. mit der Aufgabe konfrontiert, diese Bedeutung durch Erhalt und Sanierung wieder zum Tragen zu bringen. Satzungsgemäße Aufgabe des Vereines ist ja die Vermittlung der Geschichte der Ortsteile und der Einsatz kulturhistorischer Zeugnisse. Was aber macht diese „Postsäule“ so bedeutsam und erhaltenswert? Zum einen wurde bereits durch den Zeichner des Ortswappens die Bedeutung der Postmeilensteine zementiert, sind sie doch wesentliches Stilmittel des Wappens. Auch in der Chronik des Ortes zum 1200jährigen Jubiläum wird auf die Bedeutsamkeit der Postmeilensteine verwiesen. In Zusammenarbeit mit dem Meilensteine e.V. erfuhr der Heimatverein e.V., dass es nur noch sehr wenige Zeugnisse der alten Poststraßen gibt und wir dringend aktiv werden müssen. Aus der Aufarbeitung der Historie ging ebenfalls hervor, dass es sich bei unserer „Postsäule“ um Fragmente eines Ganzmeilensteines und eines Viertelmeilensteines handelt, deren typische Elemente darauf verweisen, dass sie aus den Jahren 1800 bis 1802 stammen. Sie markierten die Poststraße von Magdeburg über Brandenburg nach Berlin und sind daher Zeitzeugen für die Kultur, Wirtschaft und Verwaltung der damaligen Zeit. Sie markieren auch die Wege des Informationsflusses und erinnern an eine Zeit, in der Informationen und Menschen über viele Tage von einem Ort zum anderen unterwegs waren. Die Lage entlang der Poststraße nach Berlin war für die anliegenden Orte auch von enormer wirtschaftlicher Bedeutung und dürfte in vielen Fällen zu einem Aufschwung auch in der Bevölkerung gesorgt haben. Anliegen des Heimatvereins ist es nun zumindest den Ganzmeilenstein zu sanieren und im Ortskern aufzustellen. Der Viertelmeilenstein ist durch einen kürzlichen Unfall beschädigt, hier muss ein Gutachten die Möglichkeit der Sanierung beleuchten. Der Ganzmeilenstein kann jedoch, wenn auch mit großem Aufwand, saniert werden.

In Vorbereitung wurde bereits die denkmalpflegerische Zielsetzung durch den Meilensteine e.V. erarbeitet, eine Genehmigung der Denkmalschutzbehörde zur Umsetzung und Sanierung liegt vor. Auch eine Eigentumsübertragung des Landkreises Jerichower Land an die Stadt Möckern ist bereits erfolgt. Ebenso liegt ein Angebot zur Restaurierung durch eine Bildhauerwerkstatt vor. Diese hat bereits mit dem Meilensteine e.V. zusammengearbeitet und Erfahrung in der Sanierung eben solcher Objekte. Die Stadt Möckern unterstützt das Vorhaben logistisch, kann jedoch keine finanzielle Unterstützung leisten.

Das Projekt wird durch die Mitglieder des Heimatvereines und des Ortschaftsrates unterstützt, wir veranstalten zur Gewinnung von Eigenmitteln mehrere Veranstaltungen in diesem Jahr, so einen Spendenlauf zugunsten der Sanierung der Postmeilensteine. Auch vorhandene Eigenmittel sowie die Einwerbung weiterer Spendenmittel durch private und privatwirtschaftliche Sponsoren sind angedacht. Alle Beteiligten engagieren sich ehrenamtlich, lediglich die Bildhauerwerkstatt muss natürlich bezahlt werden. Eine Kostenreduktion wird durch Erbringung von Eigenleistungen angestrebt, welche Ansässige des Ortes leisten werden.

Mit diesem Projekt wollen wir als Heimatverein gemeinsam mit den Einwohnern des Ortes aktiv zu Maßnahmen zur Ortsbildgestaltung und zu gemeinsamen Aktivitäten anregen. Hierzu zählt auch die Stärkung des Gemeinwohlgefühles durch den Erhalt dieses historisch bedeutsamen und für den regionalen Gemeinsinn beitragenden Objektes. Die Sanierung und Wiederaufstellung des Steines wird die regionale Verankerung im Ort stärken und sowohl Jung als auch Alt an die Geschichte des Ortes stärker heranführen. Zudem  kann langfristig eine Beteiligung im Rahmen touristischer Routen in Sachsen-Anhalt erfolgen, auch hier kann der sanierte Postmeilenstein zukünftig ein kulturelles Highlight sein. Perspektivisch wird eine Sitzecke den Stein begleiten, hier wäre dann ein idealer Ruhepunkt nahe am Dorfteich im Rahmen des Radwegeausbaus und der Beteiligung am Projekt „Radeln nach Zahlen“. 

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